Gerhard Walter Feuchter




-Nach Lage der Dinge-

Papierarbeiten, Installation – Ausstellung im Sudhaus Tübingen
Fr., 26. 3. 10, 19 Uhr (Ausstellungseröffnung)
Text: Eckart Frahm

Kunst, so der feinsinnige Maler und Zeichner Paul Klee, „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar“ (1919). Und in demselben Sinne hat der Philosoph Ernst Bloch (auf dessen Grabstein – auf dem Tübinger Bergfriedhof – der Satz steht: “Denken heißt Überschreiten“), Ernst Bloch hat eine ebenso hilfreiche Anleitung für Kunst-Betrachter so formuliert: Musik „spricht etwas aus, das wir noch nicht verstehen“.

So gesehen ist der Künstler Gerhard Walter Feuchter –„nach Lage der Dinge“, also mit den von ihm produzierten Papierarbeiten und Installationen – ein hilfreicher Augenöffner, ein Bewusstseins-Artist, der uns auf sehr subtile Weise vermittelt, in welcher Zeit und Welt wir leben – wir müssen nur genau hinsehen, um die Zeichen, die Sinnbilder zu entschlüsseln; denn Feuchter klimpert nicht lautstark, nicht schlagzeilenträchtig auf der gegenwärtigen Medien-Klaviatur. Wir Betrachter haben also hier in dem eindrucksvollen und die Feuchterschen Arbeiten sehr gut präsentierenden Sudhaus-Raum die Möglichkeit, mit Hilfe der Kunstwerke allmählich nachdrückliche Einblicke in unsere sozialen Verhältnisse zu gewinnen.

Etliche der hier versammelten Ausstellungsstücke waren bereits 2006 in Petrosavodsk zu sehen.