Gerhard Walter Feuchter




-Nach Lage der Dinge- Seite 2

. „Die seinerzeitige Ausstellung mit dem Titel ‚TragWeite‘“ – so Feuchter selbst – „setzte sich thematisch mit den Grenzen der Bereitschaft auseinander, Lasten für andere mitzutragen, die aufgrund von Krankheit, Armut, Alter, Kriegselend, Naturkatastrophen etc. der Hilfe bedürfen. Angesichts der gegenwärtigen Zweifel an der Tragweite unserer politischen, wirtschaftlichen und sozialen System stellt sich ‚nach Lage der Dinge‘ die Frage nach einer gerechten gesellschaftlichen Lastenverteilung um so mehr.“ [Feuchter, in: Sudhaus- Ausstellungsankündigung]

Wenn man das nun direkt macht, so Feuchter auf Nachfrage, dann ist das nur eine Illustration von irgendeinem Inhalt. Für ihn ist das Rätselhafte ein Prinzip, um beim Betrachtenden eine gewisse Spannung erzeugen zu können (z. B. beim Bilder-Thema „Kreislauf“): „Das ist ein grundsätzliches Problem der bildenden Kunst,“ – so Feuchter – „dass der Künstler eine bestimmte Vorstellung hat und das damit ausdrücken möchte, und dass das oft nicht so ohne weiteres ankommt. Zum Teil kann man natürlich über die Titel etwas erschließen, zum Teil kann man den Künstler fragen. Manchmal ergibt es sich auch, wenn man sich länger damit beschäftigt. Ich stelle auch fest, dass bestimmte Zeichen, die für mich ganz eindeutig sind, bei vielen Leuten nicht zusammenkommen. Ich habe hier ja auch Menschenzeichen ausgestellt; man kennt ja den Satz: ‚Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Angesicht‘. Da erkennen wir sofort ein Gesicht. In der abstrakten Malerei werden Personen nur angedeutet.